Der Personalmanagementkongress 2016 – Teil 1 von X

Passion war das Thema des diesjährigen Personalmanagementkongresses, der vom 30. Juni bis 1. Juli in Berlin stattfand.
Passion nicht von Bach und mit dem Zusatz Johannes oder Matthäus, sondern Passion = Leidenschaft. Leidenschaft für Personalarbeit, und konkret für „Performance“, „People“, „Progress“ und „Productivity“.
Man kann sich darüber streiten, inwieweit es klug/sinnvoll/einprägsam war, englische Schlagworte zu verwenden auf einem Kongress, der weitgehend oder vielmehr ausschließlich deutschsprachig ist (falls ich einen englischsprachigen Vortrag übersehen haben sollte, bitte ich um Nachsicht. Aufgefallen ist mir jedenfalls nichts), aber die vielen Ps sollten sich als roter Faden durchs Programm ziehen. Teilweise ist das sehr gut gelungen, teilweise suchte man den Zusammenhang doch etwas länger oder sogar vergeblich.

Trotzdem hatte ich zwei sehr intensive, gute Tage. Es gab viele Panels, die ich gerne besucht hätte und aufgrund der Gleichzeitigkeit nicht besuchen konnte. Sehr positiv war, dass die Vorträge, die ich gehört habe, im Vergleich zu den letzten Jahren stark an Qualität gewonnen hatten. Diese schlechte Angewohntheit, in einem 25-Minuten-Slot erst einmal 10 Minuten Unternehmensvorstellung zu machen, kam tatsächlich nur einmal vor.

Dass viele der Vortragenden der Keynotes auch schon auf anderen Konferenzen waren, fiel mir nicht weiter auf, wurde dafür bereits vom Personalmagazin moniert.

Eine schöne nervige „Tradition“ des Kongresses ist die alljährliche Hashtagverwirrung für die Twitternutzer. Hatte sich in den letzten Jahren allmählich der Hashtag #pmk201x eingebürgert, hatte sich der Veranstalter dieses Jahr gedacht, nur #PMK verwenden zu wollen. Das funktionierte leidlich, denn dieser Hashtag wurde auch für andere Themen benutzt und so konnte man auf der Twitterwall von polnischen Tweets zum Wohltätigkeitslauf „Pomoc Mierzona Kilometrami“ bis hin zu Tweets mit politischen Inhalten, die sich eher am Rande des für die meisten Teilnehmer akzeptierten Spektrums bewegten, mitlesen. Es wurde im Laufe der Veranstaltung etwas besser, nicht zuletzt, weil es einige (wenige) aktive Twitterer gab, die die Hashtags mit Leben füllten. Ein Hashtagkompromiss wäre evtl #PMK17 fürs nächste Jahr, aber das werden wir sehen. Teil dieser „Tradition“ ist es auch, dass es mindestens einen Twitterer gibt, der sich darüber beklagt, es würde zu wenig getwittert. Wenn ich die letzten 6 Kongresse Revue passieren lasse, wird es tatsächlich von Jahr zu Jahr mehr, aber das Medium führt halt doch bei vielen eine Art Schattendasein und so bleibt die Gesamtzahl der Tweets überschaubar.

Apropos Tools und Medien, ganz oft ging es beim Kongress um das „Hypethema“ Digitalisierung und es war interessant zu sehen, wie unterschiedlich die Herangehensweisen waren. So mancher stellt sich unter „Big Data“ eine simple Abfrage im HRIS zur Anzahl der Mitarbeiterinnern an Standort X oder zum prozentualen Anteil von Freitagen an den Krankheitstagen vor, oder findet Apps im Personalmanagement einfach befremdlich. Ich habe leider vergessen, in welchem Vortrag ich es gehört habe, aber gut fand ich den Einwurf, dass viele die Möglichkeiten von Apps und anderen Medien im Privatleben inzwischen ziemlich selbstverständlich nutzen, aber diese Nutzung so gar nicht auf den beruflichen Alltag übertragen wollen. Gleichzeitig höre ich oft, wir müssten unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter doch dort abholen, wo sie sind. Wenn wir es schaffen, diese Kluft ein wenig zu verkleinern, wäre das eine sinnvolle Sache.

Ich werde in den nächsten Tagen noch mehr vom Kongress berichten. Vielen Dank fürs Vorbeischauen und Lesen, und wie immer freue ich mich auf Kommentare.

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Eingeordnet unter Klartext, Meinung, Personalarbeit

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