Bewerbungstipp (40): Querformat

Manchmal werde ich gefragt, was denn davon zu halten sei, den Bewerbungsunterlagen eine Powerpoint-Präsentation beizulegen, oder die Bewerbung mit Powerpoint zu erstellen.
Um diese Frage zu beantworten, möchte ich sie zunächst aufdröseln.

Die einfache Antwort zuerst: die „sicherste“ Variante für Bewerbungsunterlagen ist die pdf-Datei. Egal, welches Format zugrunde liegt, Sie können davon ausgehen, dass alle Zeilenumbrüche, Absätze und was Sie sonst so alles haben, so angezeigt wird, wie Sie es beabsichtigt haben. Bei anderen Dateiformaten können Ihnen unterschiedliche Versionen schon mal einen Strich durch die Rechnung machen. Ganz zu schweigen davon, dass manche Dateiformate für das Hochladen im Bewerbungsportal gar nicht freigegeben sind.
Dem pdf ist es egal (und mir als Empfängerin auch), ob die Ursprungsdatei für den Lebenslauf und das Anschreiben ein Word, Excel, Powerpoint- oder was auch immer Dokument war.

Sie dürfen also, wenn Ihnen das Querformat aus Powerpoint (oder einer anderen Präsentationssoftware) so gut gefällt, dass Sie es für Ihre Bewerbung verwenden wollen, durchaus Powerpoint (oder Keynote, oder Impress, oder…) nehmen, um Ihre Bewerbung zu erstellen.

Allerdings, und hier kommen wir zum schwierigen Teil der Antwort, ergibt es für mich wenig Sinn, eine Datei, die eine „Präsentation“ ist, als eine Art „Arbeitsprobe“ der Bewerbung beizufügen. Denn ob Sie gut präsentieren können, sieht man Ihren Folien nicht an. Und wie gut Sie sich vorbereitet haben, leider auch nicht. Powerpoint und jede andere Präsentationssoftware ist aus meiner Sicht schlicht und einfach ein Tool, das eine Präsentation / einen Vortrag / eine Performance (okay, das vielleicht nun nicht) begleitet. Dieses Tool könnte auch ein Whiteboard sein, ein Flipchart, eine Kiste mit Spielfiguren, ein Origami, eine Handpuppensammlung oder irgendetwas anderes. Die Aussagekraft einer solchen Powerpoint-Datei ist nicht besonders hoch. Es sei denn, Sie legen noch das zugrundeliegende Konzept bei, in dem Sie erklären, was Sie erreichen wollten, wer Ihre Zielgruppe war, wie viel Zeit Sie für die Präsentation hatten etc.

Wenn in der Bewerbungsphase, irgendwann, im Erst- oder Zweit- oder Drittgespräch, von Ihrem künftigen Arbeitgeber eine Aufgabe gestellt wird, die heißt: „Halten Sie eine Präsentation und nutzen Sie dafür die Software Powerpoint“, dann machen Sie das natürlich. (Wobei die Wahl des Tools freigestellt sein sollte, aber das ist ein anderes Thema.)

Wenn Sie Ihren Lebenslauf in Powerpoint grafisch aufbereiten möchten und das auch können, dann spricht ebenfalls nichts dagegen, das zu tun – es empfiehlt sich aber trotzdem, die Datei als pdf zu verschicken (Sie merken, ich wiederhole mich).

Kurz und knapp: mir persönlich ist es egal, welches Tool jemand nimmt, um damit seine Unterlagen zu erstellen. Inhalt und Aussage zählen.

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