Heute geht es mal nicht um HR. Wer mein Blog regelmäßig liest, weiß, dass ich gerne auch mal über den Tellerrand gucke, und wer mich nicht nur online kennt, weiß auch, dass meine Freizeitaktivitäten recht vielfältig sind. Einen Teil meiner Freizeit verbringe ich online, als Betreiberin eines Forums, und darüber sprach ich am 8.11. in Aachen bei der Webcon.
2012 war ich zum ersten Mal bei der Webcon dabei, und sprach damals darüber, ob Personaler Bewerber googeln, und was man für die eigene Reputation im Netz tun kann. 2013 konnte ich wegen Terminkonflikten nicht dabei sein, aber dieses Jahr hat es geklappt, und es gab wie auch schon 2012 eine Menge toller Vorträge und Präsentationen und viel Gedankenfutter, was mir auch für meine Arbeit im HR neue Impulse gegeben hat.
Besonders beeindruckend war die Session von Karin zum Thema Zufriedenheit im Job – was ja auch irgendwie ein HR-Thema ist, aber nicht nur, und Karin ist keine Personalerin. Interessant war nicht nur ihr Vortrag, sondern vor allem die nachfolgende Diskussion zu der Frage, wer denn mit seiner Arbeit zufrieden sei. Nach welchen Kriterien bemisst sich Zufriedenheit, ist es die Arbeit selbst, mit der man (manchmal) unzufrieden ist, ist es vielleicht das Umfeld, das Unternehmen, das Team, die Branche, der Chef? Kann ich etwas gegen Unzufriedenheit tun, außer zu kündigen und mir etwas Neues zu suchen? Vor ein paar Monaten bloggte ich zum Thema Motivation und Montagsblues, und einige der Fragen, die ich mir da stellte, kamen auch in der Diskussion zur Sprache. Ein spannendes Thema, zu dem es wohl keine allgemeingültige Lösung gibt und das noch eine Menge Diskussions- und Blog-Stoff liefert.
Wer davon träumt, einmal ein Buch zu schreiben und dieses auch zu veröffentlichen, kam in der Session von Corina voll auf seine Kosten. Der Raum platzte aus allen Nähten, Uni-Feeling kam auf, als sich Späterkommende vor die bereits besetzten Stühle auf dem Boden niederließen, und Corina sparte weder mit Humor noch mit den ernsthaften und teilweise harten Seiten des Autoren- und Buchgeschäfts. Auf ihre Eingangsfrage, wer in den letzten Wochen ein Buch gekauft habe, habe wohl nicht nur ich mit der Rückfrage „Wie, nur eins?“ geantwortet. Gleichzeitig machte Corina sehr charmant und und absolut dezent Werbung für den O’Reilly-Verlag, der einer der Sponsoren der Webcon war und auch einige Ansichtsexemplare aktueller Bücher im Gepäck hatte. Würde ich also jemals ein Buch für IT-affines Publikum… nein, wir wollen mal weder übermütig werden noch die Werbepause verlängern. Auch das Thema Self-Publishing wurde nicht ausgelassen, kam aber in Anbetracht der doch fortgeschrittenen Zeit ein wenig zu kurz.
„Usability begreifen in 60 Minuten“ war der Titel der nächsten Session, die ich besuchte, und Armin schaffte es in sehr erfrischender Art und Weise, Usability nicht nur zu erklären, sondern trotz ISO-Normen und Gesetzestexten so greifbar und spannend zu machen, dass die Zeit wie im Flug verging und hoffentlich so mancher Programmierer oder Projektmanager künftig etwas mehr darauf achtet.
Dass man seine Session ganz ohne Visualisierung wie eine Lesung oder ein Gespräch gestalten kann, zeigte Klaus Kusanowsky in seinem Vortrag über Internettrolle. Sehr interessant, auch irritierend, und die am Ende des Vortrags entstandene Diskussion musste aus Zeitgründen abgebrochen werden. Mit den Ideen und Thesen von Klaus ließe sich locker ein ganzer Tag füllen.
Zum guten Schluss teilten Sabine und Stefan ihre Erfahrungen mit Rotation Curation bei Twitter und dann ging es auch schon zur Abschlusssession.
Der Termin für die nächste Webcon steht auch schon fest, es ist der 14.11.2015, und wenn nicht wieder etwas dazwischen kommt, werde ich dabei sein. Immer nur HR-Konferenzen zu besuchen und darüber zu schreiben wäre ja auch eintönig 😉
P.S.: Eine Zusammenfassung findet sich auch hier http://www.webcon.de/blog/webcon2014-rueckblick/
Liebe Andrea, es freut mich sehr, dass es Dir gefallen hat 🙂 Nächstes Mal mach ich dann noch mehr zu Self Publishing. Ich hätte sowieso noch Stunden weiter darüber reden können, am liebsten auch noch mehr _mit_ Euch! LG Corina
Corina, das nehme ich dann mal als Bewerbung für die webcon2015 zu den Akten, ok?
Wer einmal dort war, will halt wiederkommen, lieber Tobias, und Ihr seid schuld 😉
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