Gespenstische Ruhe

Dieses Jahr war hier im Blog noch nicht viel los – um nicht zu sagen, es herrschte eine fast schon gespenstische Ruhe. Warum wähle ich dieses Bild?

Inspiriert wurde ich durch einen Blogpost, den jemand auf Mastodon geteilt hatte: Blogger-Ghosting: wenn sie einfach weg sind

Ich habe mich an manchen Stellen in diesem Post wiedergefunden, denn dass ich diese Seiten hier vernachlässigt habe, ist nicht von der Hand zu weisen.

Ob mich jemand vermisst hat, weiß ich nicht. Denn übermäßig hohe Zugriffszahlen hatte ich hier nie, auch nicht zu meinen aktivsten Zeiten mit einem oder zwei Posts pro Woche.

Ganz aufgeben möchte ich das Blog noch nicht, denn ich hatte in der Vergangenheit viel Freude damit und vielleicht packt es mich ja auch irgendwann oder sogar bald einmal wieder und ich werde hier wieder häufiger in Erscheinung treten.

Was mache ich derzeit? Nach vielen Jahren Engagement in der Leitung der Regionalgruppe Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland habe ich dieses Amt im Sommer abgegeben und bin nun „nur“ noch normales BPM-Mitglied. Ich stehe gerne weiterhin als Referentin zur Verfügung und habe dafür auch schon Anfragen bekommen, was mich sehr freut.

Wann die Pandemie meinen musikalischen Aktivitäten wieder Hindernisse in den Weg stellt, steht in den Sternen, aber im Moment tut sich nach einer längeren Durststrecke doch wieder einiges und mein Kalender ist im zweiten Halbjahr gut gefüllt.

Ich plane verschiedene Online-Workshops u.a. zum Thema Kreativität und werde im November bei einem Barcamp zusammen mit meiner Kollegin und Freundin Kirsty eine Session halten.

Nachdem ich nun den Staub weggepustet habe, werde ich wieder intensiver über künftige Inhalte für mein Blog nachdenken. Bleiben Sie/Bleibt mir gewogen 🙂

Nachtrag: nachdem ich diesen Beitrag veröffentlicht hatte, habe ich mich bei Xing eingeloggt und dort die Nachricht gelesen, dass Xing zu Januar 2023 alle Gruppen einstellen und die Inhalte löschen wird. Das betrifft somit auch die sehr große und trotz allem immer noch recht aktive Gruppe „Bewerbung & Recruiting“, die ich mitmoderiere. Fast 8.000 Diskussionen und gut 90.000 oft extrem hilfreiche Kommentare werden also im Nichts verschwinden und das ist aus verschiedenen Gründen mehr als bedauerlich. Ein Grund mehr, dieses Blog nicht einzustampfen, sondern auch künftig ab und zu zum Thema Personalauswahl das ein oder andere zu schreiben. Und natürlich auch zu meinen anderen Themen.

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Kreativ ins neue Jahr

Am 21. Januar fand mein erstes Online-Barcamp in diesem Jahr statt, und zwar unter dem tollen Motto „Barcamp kreativ & digital“.

Schon als ich letztes Jahr das erste Mal davon hörte, war klar, dass ich da dabei sein musste. Zum einen, weil Kreativität in meiner Arbeit eine mehr oder weniger große und vor allem regelmäßige Rolle spielt, und zum anderen, weil ich einfach neugierig war.

Und weil ich so neugierig bin und gerne Neues lerne, habe ich auch gleich einen Sessionvorschlag eingereicht, der auch angenommen wurde: ich habe Spiele und Übungen für lebendige Online-Meetings und Workshops vorgestellt. Solche Meetings müssen nämlich nicht dröge oder langweilig oder gar einschläfernd sein, und es gibt auch im Online-Setting viele spannende Methoden, die man nutzen kann. So könnt Ihr z.B. zum Einstieg in die Arbeit mit einem Online-Whiteboard aus verschiedenen Formen, die man hin- und herschieben kann, ein Haus bauen (beachtet dabei bitte, dass dieses Spiel nicht komplett barrierefrei ist – Screenreadernutzerinnern und -nutzer brauchen bei dieser Aufgabe Hilfe bzw. können als Zeitnehmerin oder Zeitnehmer eingebunden werden). Oder wie wäre es mal mit Wortketten im Chat?

Nicht nur bei meiner eigenen Session hatte ich viel Freude. Auch die anderen Sessions, für die ich mich entschieden hatte, waren einfach toll.

Für Ungeübte war es nicht ganz so leicht, sich auf dem (wirklich gut gemachten) Miro-Board mit dem Sessionplan zurechtzufinden, aber alle waren untereinander ausgesprochen hilfsbereit und vielleicht gibt es ja beim nächsten Mal noch ein paar mehr „Ankerpunkte“ auf dem Board.

Für die Pausen war ein Raum bei wonder.me eingerichtet und das funktionierte gut; wobei ich mir auch da nicht sicher bin, wie es um Accessbility bestellt ist, weil solche Räume ja doch sehr visuell und für „Mausnutzende“ ausgerichtet sind.

Es gibt am 4. November die nächste Auflage des kreativen Digitalcamps, oder des digitalen Kreativcamps, oder wie auch immer man es nennen will, und ich bin hoffentlich wieder dabei.

Und für diejenigen, die während der Eröffnung so viel Spaß am Singen und Mit-der-Stimme-spielen hatten oder die nicht dabei waren, und trotzdem mal wieder die Stimme „ölen“ wollen, gibt es am 18.2.2022 um 17 Uhr wieder einen Online-Workshop mit mir.

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Ein Rant, 2, 3, 4!

Diejenigen von meinen Leserinnen und Lesern, die wissen, dass ich nicht nur im Personal tätig bin, sondern auch als Musikerin und Sängerin, hätten vielleicht die Überschrift „Ein Lied, 2, 3, 4“ erwartet, vor allem, da ich hier kürzlich bekanntgegeben habe, dass es auch hier im Blog ab und zu mal um Stimmliches/Stimmiges gehen wird.

Die Musikerin in mir möchte sich heute mal Luft machen.

Regelmäßig werden (in HR-Magazinen) Bilder aus der Musik bemüht, wenn über Führung oder Kommunikation oder Rollen im Unternehmen geschrieben wird. Da werden Führungskräfte in HORGs mit Dirigenten verglichen, die ein strenges Regiment führen und die Untergebenen in starren Strukturen knechten. Da werden Jazzcombos als Hüter der führungspersonenlosen Zusammenarbeit in den Himmel gehoben, da wird HR in die hinterste Ecke der Bühne gestellt und über Töne, Zusammenklang und Rhythmus phantasiert.

Musik lädt natürlich auch dazu ein, denn die meisten Menschen haben zu Musik eine Beziehung, mindestens hörend. Musik kann uns Bilder liefern, die vielen Leuten geläufig sind. Doch decken Sinfonieorchester und Jazzbands nur einen Teil ab – schnell tappt man in die Falle der vermeintlichen Universalität von Musik und meint doch oft die westeuropäische Tradition. Es gibt so viele musikalische Strömungen und Tonsysteme auf unserem Planeten, dass man sich problemlos darin verlaufen könnte und das ist ein Thema, das hier viel zu weit führen würde. Aber auch darüber könnte ich stundenlang reden.

Zurück zu den musikalischen Bildern. Was mich als ausgebildete und ausübende Musikerin immer wieder stört, ist, dass diese Vergleiche häufig hinken. Da werden Orchester und Jazzbands gegeneinander ausgespielt oder auf eine Art und Weise miteinander verglichen, dass ich mich frage, wie intensiv sich die Schreibenden überhaupt mit diesen Welten auseinander gesetzt haben, oder ob einfach nur Klischees und Vorurteile genutzt werden, die am Ende weder den einen noch den anderen gerecht werden. Eine Jazzband ist nicht automatisch „führungslos“ oder kommt ohne Struktur aus und wäre deshalb einem Orchester stets vorzuziehen. Orchestermusiker*innen oder Chorsänger*innen sind nicht automatisch unterdrückt, nur weil jemand vorne steht, der*die den Ton anzugeben scheint.

Arbeiten Sie mal mit einem Chor, der nicht will. Da können Sie sich auf den Kopf stellen – einfach qua Amt oder Hierarchie bekommen Sie kein gutes Ergebnis zustande.

Nicht jedes musikalische Bild „passt“ oder lässt sich auf Führungsstile oder Kommunikation oder Rollen im Unternehmen übertragen. Es kann sogar problematisch sein, wenn man sich zu sehr auf Zuschreibungen verlässt (Bassisten sind immer schüchtern, Violinistinnen werden leicht hysterisch, Oboisten sind sonderbar, Dirigentinnen sind arrogant…) – mehr dazu habe ich vor ein paar Jahren hier geschrieben.

Es lohnt sich in jedem Fall, genauer hinzuschauen (oder hinzuhören, wenn wir in der Musik bleiben wollen) und auch auf Grau- oder Zwischentöne zu achten.

Ich rede übrigens gerne darüber, in welchen Bereichen mein musikalischer Hintergrund für meine Arbeit in und für Unternehmen hilfreich ist und was sich übertragen lässt. Bei Interesse einfach melden!

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Alles neu macht der Mai

Keine Sorge, hier im Blog ist nicht alles neu. Aber vielleicht haben Sie, liebe Leserinnen und Leser, schon bemerkt, dass sich ein neues Thema in der Menüleiste befindet – Stimme heißt es. Und ist eigentlich gar nicht sooo neu, zumindest für mich, denn meine beruflichen Wurzeln liegen ja nicht im Personalwesen oder Organisationsentwicklung, sondern in der Musik. Nach meinem Studium an der Hochschule für Künste in Bremen habe ich als freie Musikpädagogin gearbeitet und danach ein Aufbaustudium als Musiktherapeutin gemacht.

Es gibt viele Gründe dafür, dass es mich nach einem Ausflug in die Unternehmensberatung und die Frühpädagogik in die Personalberatung und von da ins betriebliche Personalwesen verschlagen hat, und ich fühle mich sowohl in der Musik als auch in der Personalarbeit und in Beratung/Training sehr wohl und zuhause. Mein Studium der Erwachsenenbildung, das ich später noch rangehängt und mit einem Master abgeschlossen habe, verbindet beide Bereiche.

Ich hätte natürlich weiterhin in Vollzeit im Personalwesen bleiben können, aber vor einer Weile reifte der Entschluss, beiden Herzensthemen ausreichend Zeit zu widmen und so bin ich nun schon seit geraumer Zeit zweigleisig unterwegs: als Personalerin bzw. HR-Beraterin und Trainerin und als Musikerin, vor allem als Organistin und Sängerin/Stimmbildnerin. Sie haben es vielleicht beim Blick in meine Termine schon einmal festgestellt, dass die Auswahl bunter wurde und nicht mehr nur HR-Kongresse oder Personalerstammtische beinhaltete.

Ich werde hier im Blog weiterhin den Fokus auf HR, auf Personalthemen, auf Leadership etc. legen, aber ab und zu werde ich auch über die Stimme bloggen und z.B. Tipps geben, was Sie tun und üben können, wenn Sie sich näher mit Ihrer Stimme beschäftigen wollen. Und wer jetzt sagt, hey, spannend, gibt’s da nicht auch was zum Hören und Dabeisein statt nur zum Lesen: ja, gibt es.

Am 25. Mai findet ein halbstündiger Kennenlern-Workshop statt und ab dem 1. Juni gibt es vier zusammenhängende Termine – beides online. Ich freue mich, wenn Sie dabei sind!

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Eingeordnet unter Stimme

Mein erstes Online-Barcamp: #I2C

Auf Barcamps war ich schon das ein oder andere Mal. Ich mag gerne Leute treffen, Neues lernen, Impulse bekommen, mich austauschen. Und bisher habe ich noch bei jeder Veranstaltung einen Anknüpfungspunkt gefunden und hatte nie das Gefühl, „gar nichts“ mitnehmen zu können.

Wie würde das bei einer reinen Online-Veranstaltung sein? Und würde ich das überhaupt durchhalten, stundenlang vor Bildschirm/Kamera zu sitzen?

All das ging mir durch den Kopf, als ich letztes Jahr vom Innovation Culture Camp hörte (danke nochmal an Lars für den Hinweis!). Aber ich bin ja neugierig und so meldete ich mich an. Und nach einer erfolgreichen Technik-Probe reichte ich auch eine Session ein.

Wenn ich den Tag mit drei Hashtags beschreiben sollte:
#spannend
#vielfältig
#anstrengend

Ich habe tolle Sessions gehört; ich hatte in meiner Session eine kleine Gruppe und wunderbare Denkanstöße; ich habe viel gelernt, beim Zuhören und auch beim Reden und Tun.

Aber: ein Tag Online ist ganz schön viel. Nicht, dass ich nicht sonst auch am Rechner sitze, wo ich einen Teil meiner Arbeit erledige, aber wenn die Kamera mitläuft und permanent Geräusch auf den Kopfhörern ist, dann finde ich das wirklich ermüdend. So habe ich mich auch zwischendurch immer mal rausgezogen, um aus diesem Überfluss rauszukommen.

Dass der Tag mit Live-Musik endete, war eine prima Sache und eine schöne Überraschung. Das wünsche ich mir auch fürs nächste Barcamp, das hoffentlich wieder mit persönlichen Kontakten stattfinden kann. Denn die kamen in der Online-Variante echt zu kurz. Zwischen Tür und Angel einfach mal jemanden zu treffen oder ein Gesicht wiederzuerkennen und hallo zu sagen und vielleicht ein Gespräch anzufangen, dazu sind Online echt viele Klimmzüge nötig und so ganz funktioniert es auch nicht. Aber dafür können die Organisator*innen nix – die haben einen tollen Job gemacht.

Mein Fazit: gerne wieder, aber noch lieber mit Leuten vor Ort.

Und wer mehr zu meinem Thema „Perspektivwechsel“ hören mag, kann mich gerne kontaktieren. Ich bin außerdem bei Xing, LinkedIn und Twitter.

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Eingeordnet unter Meinung

„Es gehören immer zwei dazu“

Es gehören immer zwei dazu, sagt der Volksmund, oder auch im Englischen mit dem schönen Bild eines Tanzes: „It takes two to tango“. Das kam mir heute in den Sinn, als ich eine Seminarankündigung las. Es geht in diesem Seminar um Burnout-Prävention. Das ist grundsätzlich eine gute Sache, denn Burnout ist kein Spaß und müsste oft auch tatsächlich gar nicht sein.

Dann las ich davon, dass es in diesem Seminar darum ginge, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Techniken erlernen, einem Burnout vorzubeugen. Der Ausschreibungstext war allerdings an Arbeitgeber gerichtet. Also, „Ihre Mitarbeiter lernen X“.

Hm. Ja.

Natürlich spielen individuelle Strategien auch eine Rolle bei der Vorbeugung. Egal, ob das nun Burnout ist oder Rückenprobleme oder Übergewicht oder… doch gerne wird, gerade im betrieblichen Gesundheitsmanagement, nur eine Seite in den Blick genommen, nämlich die der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die sollen Gymnastik machen und Obst essen und mit dem Rad zur Arbeit fahren und sich entspannen und so weiter.

Doch was ist mit der Arbeitgeberseite? Was mit der Organisation? Soll die sich gar nicht verändern oder bewegen? Was ist die Rolle des Arbeitgebers in dieser Angelegenheit?

Wenn es um Burnout geht, spielen viele Faktoren eine Rolle. Das Stressempfinden am Arbeitsplatz hängt auch von äußeren Gegebenheiten ab. Von der Erwartungshaltung der Führungskräfte, von der gelebten Arbeitskultur, vom Druck, der ausgeübt wird, von der Unterstützung, die erfahren wird (oder auch nicht).

Es ist meiner Meinung nach zu kurz gesprungen, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf Seminare zur Prävention von Was-auch-immer zu schicken und sich als Arbeitgeber:in, als Führungsperson einfach zurückzulehnen und zu sagen, macht ihr mal.

Vielleicht ist es etwas anstrengender, sich zu beteiligen und aktiv an organisatorischen Veränderungen zu arbeiten, als die Lösung des Problems „den anderen“ zu überlassen, aber meiner Meinung nach geht das eine nicht ohne das andere. It takes two to tango. Und es braucht Veränderungsbereitschaft bei allen Beteiligten – falls es diese nicht bei allen gibt, ist das allerdings auch nicht das Ende der Fahnenstange.

Denn Veränderung kann ganz klein anfangen, und vor allem: bei mir selbst. Ändere ich meine Haltung und mein Verhalten, hat das eine Wirkung auf meine Umgebung. Ich muss also gar nicht warten, dass sich Herr X endlich bewegt und Frau Y ein Seminar besucht, sondern kann schauen, was ich selbst verändern oder anders angehen kann und sehe dann, was in meinem Umfeld passiert. Das ist ja das Schöne an uns Menschen, dass wir nicht grundsätzlich gefangen sind in dem, was wir einmal getan oder gedacht haben, sondern dass wir weiterdenken können und andere Dinge tun, und immer wieder miteinander und voneinander lernen.

In diesem Sinne wünsche ich allen Leserinnen und Lesern einen guten Start in die neue Woche!

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Eingeordnet unter Führen, Klartext, Leadership

Kalenderjahresendwünsche und Empfehlungen

Letztes Jahr um diese Zeit stöhnte so mancher und manche über die vielen (blöden) Weihnachtsfeiern und Termine. Dieses Jahr gibt es die ein oder andere Klage über zu viele Online-Meetings, Videokonferenzen und virtuelles Glühweintrinken.

Die „staade Zeit“, die stille, die geruhsame Zeit in den Tagen vor Weihnachten, für viele Menschen ist sie es auch in diesem Jahr nicht. Für die einen sind die Sorgen schlicht zu groß, für die anderen ist noch viel zu viel zu tun. Da müssen kurz vor knapp noch Betriebsvereinbarungen verhandelt und geschrieben werden, da wird diskutiert, wer vergessen hat, genügend Briefmarken für die Weihnachtskarten zu kaufen, und ganz leise murmeln ein paar Stimmen im Hintergrund, ob das denn mit dem Konsum wirklich nötig sei und was eigentlich mit denen sei, die gar kein Weihnachten feiern.

Für mich ist es derzeit tatsächlich vergleichsweise ruhig. Reihte sich im vergangenen Jahr noch Probe an Probe und Konzert an Konzert, ist heute der musikalische Kalender so gut wie leer. Das wird sich nächstes Jahr hoffentlich wieder ändern, und ich freue mich auch auf HR-Termine, die dann nicht mehr ausschließlich online stattfinden. Ich bin Optimistin, aber natürlich weiß ich auch, dass das alles noch ein wenig dauern kann.

Wer zu Jahresende feiert und etwas verschenken möchte und noch Inspiration braucht, für den/die möchte ich heute ein paar Empfehlungen aussprechen.

Da ist zum einen die Künstlerin Marlies Blauth, die Bilder malt und Gedichte schreibt und die eine wunderbare Serie von handgemalten Karten aufgelegt hat. Jede Karte ist ein Unikat und von sehr guter Qualität.

Dann hat sich die Cellistin Katja Zakotnik etwas ganz Besonderes ausgedacht: das Telefonständchen. Ein Kurzkonzert am Telefon, von einer herausragenden Musikerin gespielt, das ist eine tolle Idee.

Wer lieber Klaviermusik hört, dem sei Lydia Maria Bader ans Herz gelegt, und die Freund:innen der klassischen Gitarre werden bei Heike Matthiesen fündig.

Und wer jetzt denkt, nanu, seit wann ist das denn hier ein Kunst- und Musikblog, keine Sorge, es geht natürlich weiterhin vornehmlich um HR, um Organisationen, um Zusammenarbeit, um Impulse für Leadership und auch in diesen Bereichen gibt es Angebote, die ich sehr gerne empfehle.

hkp startet im Februar die Employee Experience Academy – ein Online-Format, um EX-Design kennen zu lernen und auch ganz praktisch damit zu arbeiten. Ich hatte ja letztes Jahr das Vergnügen, beim Bootcamp in Frankfurt dabei zu sein und kann mir vorstellen, dass das Online-Angebot mit ebenso viel Leidenschaft organisiert und durchgeführt wird.

Für alle, die ganz tief ins Thema Strategie und Produkt-/Service-/Geschäftsentwicklung eintauchen wollen (oder vielleicht sogar müssen), ist Agile Strategy ein tolles Angebot. Im eigenen Tempo neues Wissen erwerben und an Ideen arbeiten und sich regelmäßig mit anderen austauschen und mit und von ihnen lernen, so lässt sich das Konzept beschreiben. Es lohnt sich wirklich, dabei zu sein.

Und noch ein Hinweis in eigener Sache: für alle, die (mit oder ohne Headset) viel reden (müssen), arbeite ich derzeit an einem neuen Angebot zur Stimmbildung – online. Wer Interesse hat, als Pionier:in bei den ersten Terminen von „hörbar“ dabei zu sein, kann mich gerne kontaktieren.

So, das sind sie, meine Empfehlungen, kurz vor Jahresende, und in der Überschrift war ja auch von Wünschen die Rede, und die kommen jetzt. Ich wünsche allen Leser:innen meines Blogs alles Gute für die letzten Tage und Wochen des „alten“ Jahres und fürs neue Jahr ganz besonders. Ich bin gespannt, was das nächste Jahr bringt und hoffe, dass Ihr/Sie mir treu bleibt/bleiben und dass wir uns vielleicht beim ein oder anderen Event persönlich kennen lernen. In diesem Sinne: auf ein Wiedersehen und Wiederlesen in 2021!

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Eingeordnet unter Meinung, Stimme, Weiterbildung

Ist doch nur ein Klischee…

… und das tut doch nicht wirklich weh, sagte neulich jemand in einer Diskussion zu mir, nachdem ich moniert hatte, dass ihm Stereotypen über verschiedene Nationalitäten locker-flockig über die Lippen gingen. Und: an jedem Klischee sei etwas Wahres dran, egal, ob es jetzt um Länder, Kontinente oder Geschlechter gehe.

So ein Schubladenschrank voll mit Klischees, Stereotypen und Vorurteilen ist nicht ungewöhnlich. Wir Menschen neigen ja dazu, Dinge und Situationen zu klassifizieren, und man kann das auch wunderbar erklären, was das Hirn und der Bauch dabei tun und vielleicht sogar, warum sie das tun.

Aber so ganz ungefährlich ist das nicht, und auch nicht so harmlos, wie mancher das darstellt. Der Weg vom Klischee über das Vorurteil hin zu Diskriminierung, Sexismus und Rassismus ist ziemlich glatt, und die Grenzen sind fließend. Manchen Kommentar steckt man noch achselzuckend ein oder lacht darüber und ärgert sich im Stillen, doch im Grunde müsste man viel öfter laut „Stopp!“ rufen. Nicht alles, was witzig klingt, ist es auch.

Gerade als Personalerinnen und Personaler tun wir meiner Meinung nach gut daran, uns mit dem Thema Diskriminierung zu beschäftigen und das nicht als reines Nice-to-have oder Machen-wir-mal-wenn-wir-Zeit-haben-Thema anzusehen, sondern immer wieder im Alltag genau zu schauen, was um uns herum passiert.

Ich habe diesen Blogbeitrag heute geschrieben, weil mehrere Dinge zusammengekommen sind und gerade alles gut passt. Vor ein paar Tagen las ich das Buch von Alice Hasters über ihre Rassismuserfahrungen. Irgendwo im Netz schrieb jemand darüber, es sei viel zu persönlich, aber genau das fand ich dabei sehr lesenswert. Es ist kein leichtes Buch. Es (ver-)stört an einigen Stellen, es kratzt, es piekt, und das macht es wichtig. Wir haben alle unsere blinden Flecken und unseren „unconscious bias“ und es ist notwenig, immer wieder darüber nachzudenken und unser Verhalten bei Bedarf auch tatsächlich zu ändern.

Dann sprach ich heute morgen mit einem Freund über sexistische Beschreibungen von Menschen (hauptsächlich trifft das wohl Frauen) und ob das im Jahr 2020 denn wirklich immer noch sein muss (tja…) und wie man dagegen angehen kann und was der und die Einzelne tun kann.

Und dann war die neueste Ausgabe des Human Resources Manager im Briefkasten mit dem Schwerpunkt: Diskriminierung. Ich habe noch nicht alle Artikel dazu gelesen, aber was ich gelesen habe, war sehr interessant und relevant und wie gesagt, nicht nur für Personalerinnen und Personaler ist das einfach ein unglaublich wichtiges Thema.

Wir Menschen sind nicht perfekt. Wir machen Fehler. Auch gute Führungspersonen machen nicht immer alles richtig. Aber das ist kein Grund, sich zurückzulehnen und zu sagen, dass man ja eh nix ändern kann und dass die Welt halt nun einmal so ist, wie sie ist.

1993 machte ich Abitur und danach ein Freiwilliges Soziales Jahr in einem Kindergarten. Damals war ein Lied gerade in Mode, über viele kleine Leute, die an vielen kleinen Orten viele kleine Dinge tun und damit das Gesicht der Welt verändern können. Ich erinnere mich vor allem an ein Mädchen, das tagelang durch den Kindergarten spazierte und immer wieder sang „können das Sicht verändern, können das Sicht verändern.“ Als gute FSJ-lerin versuchte ich ihr natürlich beizubringen, dass es „das Gesicht verändern“ heißt. Aber heute denke ich manchmal, irgendwie hatte das Mädchen auch recht (ohne es zu wissen): denn wir können unsere Sicht auf die Welt ja tatsächlich verändern, wir können unseren Standpunkt hinterfragen, und wenn wir das tun, verändern wir am Ende womöglich ja doch auch die Welt. Hoffentlich zum Guten!

In diesem Sinne wünsche ich allen Leserinnen und Lesern eine gute und möglichst geruhsame Zeit und den ein oder anderen Impuls zum Nachdenken und „Sich(t) verändern.“

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Eingeordnet unter culture/Kultur, Klartext, Meinung, Personalarbeit

Making assumptions

Have you already made assumptions today? Maybe even jumped to conclusions? If you have, you’re probably in good company. Pigeonholing is deeply human and most people have their own weak spots and stereotypes. But it is possible to overcome this automatism – for example by asking questions instead of thinking you know what’s best.

My longtime colleague and good friend Kirsty has written a blog post on accessibility and assumptions that might have been with good intentions but in the end made things more difficult.

Not jumping to conclusions, not assuming that you „know“ is not limited to questions of accessibility and inclusion. Your colleague is „avoiding“ you or giving you „strange looks“? Don’t assume, don’t interpret, don’t get all worked up! Talk to each other. Ask in an unobtrusive, friendly way if anything’s wrong.

Communicate with each other!

Accept if someone doesn’t want to talk about what’s on their mind, but give them the chance to make this decision by asking them in the first place.

A lot of problems stem from a lack of communication and quickly made assumptions. The good thing is that we can learn to take this one step back and looking at situations from a new angle before saying something or acting. And by communicating and asking questions, we can learn and make better decisions in the end.

If you would like to know more about accessibility and how to communicate effectively with different audiences, Kirsty is the person to ask.

Thanks for reading, and I wish you a good start into a new week full of questions and answers!

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Eingeordnet unter Leadership

Aller Anfang ist…

… schwer, sagt das Sprichwort. Das gilt auch für den Berufseinstieg. Und es gilt auch für „frische“ Personaler:innen. Egal, ob man jetzt „was mit HR“ studiert hat oder eine entsprechende Berufsausbildung gemacht hat, oder als Quereinsteiger:in in die Personalarbeit kommt, und egal, wie gut die Ausbildung war oder was man bisher so gemacht hat, ein paar Stolpersteine gibt es immer. Das ist aber überhaupt nicht schlimm, finde ich. Vor allem dann nicht, wenn man damit nicht alleine ist.

Ich möchte heute ein paar Dinge vorstellen, die mir früher geholfen haben bzw. von denen ich heute weiß, dass sie mir geholfen hätten, wäre mir das damals schon bewusst gewesen.

Lerne, lerne, lerne

Fertig mit der Ausbildung und jetzt am Arbeitsplatz heißt keinesfalls, die Füße hochzulegen und den grauen Zellen nun eine lange Pause zu gönnen. Die Grundhaltung sollte sein, immer neugierig zu bleiben und weiterlernen zu wollen und das dann auch zu tun. Es gibt immer wieder etwas Neues, sei es irgendeine Managementheorie, eine Änderung in der Sozialversicherung, ein cooles Tool, ein bahnbrechendes Gerichtsurteil…

Fachliteratur

Es gibt Bücher, die man besitzen (und kennen) sollte. Vor allem in Bezug auf arbeitsrechtliche Fragen sollte man die Grundlagen gut beherrschen und für weitere Themen wissen, wo man nachschauen kann. Die einschlägigen Gesetze gibt es im Netz und es kann hilfreich sein, sich den dicken Sammelband zu besorgen. Für mich gehörte das Buch von Anfang an zur Grundausstattung und das ist eine Anschaffung, die ich nie bereut habe.

Schnell recherchieren

Man muss nicht alles wissen. Kann man auch gar nicht. Übrigens auch später nicht 😉 Aber eine aus meiner Sicht unverzichtbare Fähigkeit ist es, schnell recherchieren zu können. In einer halben Stunde kommt jemand, um sich zur Beantragung von Elternzeit beraten zu lassen? Kein Problem, die Infos, die ich noch nicht habe, lese ich mir an. Was fällt unter personenbedingte Kündigung? Hm, nicht alles im Kopf, aber ich kann nachlesen (und merke es mir auch!). Das lässt sich alles lernen und üben, keine Sorge. Und im Alltag hilft es ungemein.

Gute Quellen sind übrigens Haufe, die Personalwirtschaft, das HRM Magazin, Online-Handbuch Arbeitsrecht und wer sich näher mit dem Thema Lohnabrechnung befassen möchte, wird hier fündig.

Netzwerke

Als ich vor Jahren zum ersten Mal mit der betrieblichen Personalarbeit in Berührung kam, gab es den BPM noch nicht. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, sich mit anderen Personaler:innen zu vernetzen. Das kann in einem Verein oder Verband sein oder auch in einer losen Gemeinschaft. Auch und gerade dann, wenn man als Einzelperson im Unternehmen für HR zuständig ist, ist ein Netzwerk sehr wichtig. Als langjähriges BPM-Mitglied und Regionalgruppenleiterin empfehle ich den BPM natürlich sehr gerne, aber anderswo ist das Gras auch grün. Sagt man. 😉

Führungskräfte sind nicht allwissend

Geschäftsführer:innen sollen für alles die Verantwortung tragen. Irgendwie. Manche bearbeiten jedes Thema alleine, andere delegieren bestimmte Themen an Mitarbeiter:innen und Expert:innen (intern oder extern). Ebenso wie wir Personaler:innen nicht alles wissen (können), wissen Führungskräfte nicht alles. Es ist nicht meine Aufgabe als Personalerin, zu jeder Idee und zu jedem Arbeitsauftrag sofort „Ja, klar doch!“ zu sagen und mit der Umsetzung zu beginnen. Klingt nach Rebellion? Nein, ist Teil der Arbeit. Ich gebe ein Beispiel: die Führungskraft kommt und sagt: „Wir müssen dem Hanspeterfritz kündigen. Bereite schon mal alles vor.“

Wäre es meine Aufgabe, die Vorlage eines Kündigungsschreibens mit den Daten von Hanspeterfritz zu füllen und der Führungskraft zur Unterschrift vorzulegen (sofern diese überhaupt unterschriftsberechtig ist)? Oder wäre es nicht vielmehr meine Aufgabe, zur Vorbereitung dieses Vorgangs erst einmal die Fakten zu sammeln und zusammenzutragen und dann mit der Führungskraft zu besprechen, was der sinnvolle nächste Schritt sein könnte?

Wir dürfen auch mal nein sagen. Wir können beraten, diskutieren, Alternativen aufzeigen. Das ist manchmal unbequem. Doch oft ist es nötig.

Offene Tür

Gelegentlich muss man sich den Vorwurf anhören, HR säße ja nur im stillen Kämmerlein oder im Elfenbeinturm und hätte weder Ahnung von noch Interesse an der wirklichen Welt. Mal ehrlich, manchmal ist da sogar etwas dran. Ich habe sehr gute Erfahrungen gemacht mit einer geöffneten Bürotür bzw. mit drei Arten der offenen Tür: weit offen heißt, jede:r kann jederzeit hereinkommen und mich ansprechen. Angelehnte Tür heißt, bitte klopfen. Vielleicht sprechen wir gleich, vielleicht später. Geschlossene Tür heißt, jetzt bitte nicht. Keine Frage, dass die Tür so oft wie möglich weit offen sein sollte. Und nicht nur das. Im Unternehmen präsent sein, mit anderen mal die Mittagspause verbringen, sie an ihrem Arbeitsplatz besuchen, und vieles mehr, trägt dazu bei, nicht als Elfenbeinturmsitzer:in bezeichnet zu werden. Auch „remote“ gibt es Möglichkeiten. Das wäre dann aber fast einen eigenen Blogbeitrag wert.

Fragen?

Ich freue mich über Kommentare, Hinweise, Fragen, Kritik… denn auch ich bin weder allwissend noch unfehlbar und lerne sehr gerne dazu. Wir lesen uns!

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Eingeordnet unter Personalarbeit